Standardisiertes, an einer Terminbörse gehandeltes Kauf- oder Verkaufsrecht auf einen Basiswert.

Eine Option ist das verbriefte Recht, aber nicht die Pflicht, eine bestimmte Menge eines Basiswertes (z. B. Aktien) zu einem vereinbarten Preis (Basispreis) innerhalb eines festgelegten Zeitraums oder zu einem bestimmten Zeitpunkt zu erwerben (Kaufoption/Call) oder zu veräußern (Verkaufsoption/Put).

Optionen sind eigenständige Finanzinstrumente aus der Gattung der Termingeschäfte. Der Optionskäufer zahlt dem Verkäufer für das Ausübungsrecht einen Optionspreis (Optionsprämie). Dafür verpflichtet sich der Verkäufer, wenn die Option ausgeübt wird, den Basiswert gegen Zahlung des Basispreises bereitzustellen oder zu übernehmen. Nimmt der Optionsinhaber sein Ausübungsrecht aber nicht in Anspruch, erlischt das Optionsrecht am Ende der Laufzeit und die Option verfällt. Da die Entscheidung zur Ausübung allein der Käufer des Optionsrechts trifft, wird diese Gattung von Termingeschäft auch als bedingtes Termingeschäft bezeichnet.

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Laufzeit (Optionsscheine)

Zeitraum vom Tag der Begebung eines Wertpapiers bis zum Fälligkeitsdatum, an dem der börsliche Handel mit diesem Papier endet.

Festverzinsliche Wertpapiere wie Anleihen, aber auch Zertifikate und Optionsscheine haben eine begrenzte Laufzeit mit einem konkreten Enddatum. Allerdings gibt es bei einigen Wertpapieren, insbesondere bei Anleihen, die Möglichkeit der vorzeitigen Kündigung von Teilen oder der gesamten Emission.

Bei Optionen ist die Laufzeit der Zeitraum zwischen Emission und Verfall einer Option.

Optionsschein

Wertpapier, das das Recht, nicht aber die Verpflichtung verbrieft, eine bestimmte Mengeeines zugrunde liegenden Gegenstands oder Basiswertes zu einem bestimmten Preis zu kaufen (Call) oder zu verkaufen (Put).

Es gibt zwei Arten von Optionsscheinen: Optionsscheine aus Optionsanleihen (traditionelle Optionsscheine) und sog. Naked Warrants.

Traditionelle Optionsscheine werden in Verbindung mit der Emission einer Optionsanleihe begeben, verbriefen jedoch selbstständige Rechte. Der Emittent des Optionsscheins ist gleichzeitig Emittent des Basiswertes. Traditionelle Optionsscheine werden an einer Börse gehandelt und können amtlich notieren.

Naked Warrants sind Optionsscheine, die ohne gleichzeitige Emission einer Optionsanleihe und vor allem von Banken und Wertpapierhandelshäusern begeben werden, wobei diese nicht Emittent des Basiswertes sein müssen.

Inzwischen sind Naked Warrants die bei weitem gebräuchlichste Optionsscheinform. Rechtlich handelt es sich dabei um verbriefte Schuldverschreibungen. Investoren verwenden sie meist, um bestimmte Handelsstrategien umzusetzen, seltener als Absicherungsinstrument.

Wie funktionieren Optionen genau? 

Optionen funktionieren ähnlich wie Optionsscheine. Bei einer Option gehen Sie einen Vertrag mit dem Optionsverkäufer ein. Dieser wird auch Stillhalter genannt. Er garantiert Ihnen, dass Sie den Basiswert zu einem festgelegten Preis, dem Ausübungspreis, bis zum Verfallstermin kaufen oder verkaufen können.

Dafür zahlen Sie dem Stillhalter eine sogenannte Optionsprämie. Diese wird in jedem Fall fällig – also auch, wenn Sie nicht von dem vereinbarten Kauf- oder Verkaufsrecht Gebrauch machen.

Eine Option, die Ihnen einen Kauf des Basiswerts garantiert, nennt man auch Kaufoption oder „Call“-Option. Eine Option, die darauf abzielt, ein Basiswert zu verkaufen, heißt Verkaufsoption oder „Put“-Option

Es gibt drei verschiedene Arten, wie eine Option ausgeführt werden kann:

  • “Amerikanische” Option: Das ist der Standardfall. Diese Optionen können an jedem Tag innerhalb der Laufzeit ausgeführt werden.
  • “Europäische” Option: Diese Optionen können nur am Ende der Laufzeit ausgeführt werden – am Fälligkeitstag.
  • “Bermuda”-Option: Hier können Sie an mehreren Zeitpunkten Ihr erworbenes Recht ausüben. Diese werden vorab festgelegt.

Gut zu wissen: 

Der Wert einer Option hängt vor allem von dem Kurs des Basiswerts ab, der der Option zugrunde liegt. Doch auch die Laufzeit und die Schwankungsbreite, auch Volatilität genannt, spielt für den Optionswert eine wichtige Rolle.

Was ist der Unterschied zu Optionsscheinen?

Es gibt einige grundlegende Unterschiede zu sogenannten Optionsscheinen. So können Optionen nur an Terminbörsen gehandelt werden. Die wichtigste Terminbörse für Anleger aus Deutschland ist die Eurex, ein Tochterunternehmen der Deutschen Börse.

  • Große Risiken: Warum Optionsscheine für Anfänger keine Option sind
  • Chancen und Risiken: Wie funktionieren Inhaberschuldverschreibungen?
  • Beim Fondskauf: Warum Sie das Agio im Auge behalten sollten

Weil sie nur an Börsen gehandelt werden können, gelten im Gegensatz zu Optionsscheinen für Optionen standardisierte Regeln. Auch die Preisbildung ist bei Optionen deutlich transparenter, da das an der Börse geschieht – also letztlich über Angebot und Nachfrage.

Außerdem können auch Privatanleger Verkäufer von Optionen sein. In diesem Fall erhalten sie auch Optionsprämien. Bei Optionsscheinen ist das nicht möglich: Hier sind es stets die Emittenten, also etwa eine Bank, die Optionsscheine herausgeben.

Anbei finden Sie eine Tabelle, in der die wesentlichen Unterschiede aufgelistet sind:

UnterschiedeOptionOptionsschein
HandelTerminbörsenaußerbörslich
Standardisierungjanein
Verkäuferjeder Anlegernur Emittent
Preisbildungtransparentintransparent